„Rammadamma“ 2015 / Leros GR / 04.06. – 27.06.

Zurückgelegte Strecke unter Segeln / Motor – „0“nm!
Kann man da von einem Törn sprechen? Nein – deshalb trägt dieser Urlaubsbericht den Titel „Rammadamma“…

Wat is´n dat? Mag sich so mancher Nichtbayer fragen – daher eine kurze Begrifferklärung welche man so beim Gugln finden kann.

„Rammadamma oder rama dama wurde vom damaligen Münchener Oberbürgermeister Thomas „Dammerl“ Wimmer geprägt. Diese Aufforderung in bayrischer Mundart bedeutet auf Hochdeutsch etwa „aufräumen tun wir“. OB Wimmer forderte damit die Bevölkerung auf, die Trümmer der zusammengestürzten Ruinen des Zweiten Weltkrieges wegzuräumen. Auch heute noch wird im bayrischen Sprachraum eine Aufräumaktion mit diesem Begriff belegt…“

Doch von Anfang an…
Am 03.06. starteten wir zu unserer Reise nach Leros wo Nessaja inzwischen stationiert war. Wir wussten, dass es noch Einiges zu räumen gibt, auch kleine Reparaturen mussten ausgeführt werden.
Neben den sechs, in jedem Fall zu erneuernden, Batterien war auch noch eine neue Gangway nach Griechenland zu transportieren – Grund genug also mit dem Auto zu fahren statt zu fliegen.
Das vorher langwierig bereitgestellte Gepäck wurde (gefühlt) zusehends größer je näher wir es dem Wagen brachten – am Ende fühlte ich mich an das urzeitliche Computerspiel „Tetris“ erinnert.

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Die letzten Gepäckstücke wurden durch die Seitenscheiben eingeladen, dann konnte die Reise beginnen. Das erste Ziel war der Gardasee, den mögen wir einfach und man muss sich schließlich ein wenig auf einen Urlaub einstimmen…
So gab es ein erstes mediterranes Essen und ich war total im Holiday-Modus!

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Zu früh gefreut!
Ein kleines Hindernis war noch zu bewältigen, ich hatte auf dem Weg, in der Nähe von Venedig noch einen beruflichen Termin zu absolvieren – ich hatte zwar mein Equipment noch im Auto verstaut, den Rest allerdings musste mein italienischer Kollege beisteuern.

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Dann aber – nach einer Nacht in Padova ging es am 04.06. nach Ancona wo wir auf die Fähre warten mussten. Diese kam verhältnismäßig pünktlich und mein liebes Auto wurde in den riesigen Bauch des Überführers gefahren.

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Eine Seefahrt die ist lustig…
So ein Schmarrn! Wer die 23-stündige Fährpassage von Ancona nach Patras toll findet kann das ja zu seinem Hobby machen – wir finden immer nur die ersten drei Stunden schön, dann wird es erst fad, dann strapaziös. Nach dem Versuch in der Nacht eine Mütze voll Schlaf zu finden ist man dann auch entsprechend gezeichnet.

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Damit nicht genug – der Stahlriese spuckt einen irgendwann nach schier unermesslicher Zeit auf die Straße von Patras. Es wäre zu einfach, wenn die Fähre auf die Insel gleich von hier abfahren würde. Es gilt also die etwas mehr als 200km, vorbei am Kanal von Korinth, auf Griechenlands Straßen zurück zu legen.
Der Klimaanlage sei Dank, stirbt man bei über 30 Grad nicht sofort und ehe man sich versieht kommt man in Piraeus an.
Dort beginnt das gleiche Spiel…
Auf die Fähre, Fahrt in die Nacht, an fünf Inseln anlegen, kaum Schlaf, fast 10 Stunden reisen bevor man sein Ziel, die Dodekanes Insel Leros nach zweieinhalb Tagen in der Nacht um 0430 erreicht.
Ab auf´s Schiff und noch etwas schla… chrrrr, chrrrr, chrrrr

Neuer Tag – neues Glück!
Zuerst mal ein gutes Frühstück mit Blick auf´s Meer – danach ist man ein neuer Mensch…

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Was nun kommt ist schnell erzählt…
Wir machen uns auf das Auto leer zu räumen und die Teile ans Schiff zu bauen. Wie Ihr auf der Seite „Worklist“ nachlesen könnt, war dazu viel Detail- und Reinigungsarbeit nötig.
Man muss sich einfach vorstellen, dass jeder Raum in dem Schiff einfach nur VOLL war, es musste also alles gepackt, bewertet, sortiert und neu eingeräumt werden.

...sieht so Urlaub aus???
…sieht so Urlaub aus???
Reparaturen so weit das Auge reicht
Reparaturen so weit das Auge reicht
...ich bin wie eine Katze!
…ich bin wie eine Katze!
...volle Stauräume überall
…volle Stauräume überall

Nach drei Tagen hatten wir genug und beschlossen auf Halbtagsarbeit umzustellen – morgens Frühstück, bis 1400 arbeiten, dann an den Strand – abends noch etwas wurschteln und dann zum Abendessen. Das war ein guter Plan, so haben wir es dann gehalten.

Die Momente am Strand waren herrlich, der Panteli Beach ist ein traumhafter Platz…

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Ich muss allerdings gestehen, dass das Umschalten von Pflicht auf Kür bei mir nicht mehr so rasch geht wie vor 20 Jahren – ich brauchte immer so einen Moment des „Herunterfahrens“ – dafür sind wir, und diesen Platz will ich ausdrücklich empfehlen, fast täglich ins Cafe / Bar „View“ gefahren. Dieses ist in einer der Mühlen untergebracht, spielt Lounge Music und Du kannst „chillen“ – genau was ich brauchte!

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Weil wir gerade bei Empfehlungen sind…
Die Tendenz ist da, hier am Panteli Beach die beiden Tavernen direkt am Strand auszusuchen, sie sind aber auch beide sehr einladend. Schaut man ums Eck, dann sieht man am Hang der Bucht Vromolitos das „Dimitris o Kafalas“ – hier waren wir dreimal und haben echt super gegessen – zu moderaten Preisen und bei bestem Service. Eine mehr als gute Alternative (auch in der Galerie zu sehen).

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So zogen die Tage ins Land.
Es gibt diesmal tatsächlich auch nicht so viel mehr zu erzählen, weil wir ja wirklich tagein, tagaus die Tage so verbracht haben.
Dann kam er aber doch – der Tag an dem ich den neuen Namen anbrachte und das Schiff für „fertig“ erklärte.
Ich war froh und geschafft zugleich!

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Danach hatten wir noch fünf Tage Urlaub ohne Reparaturen zu verleben, die haben wir richtig genutzt und ausgekostet…
Wir sind mit dem Roller zum Kloster (ich habe den Schatten dort vorgezogen – es war trotz des Meltemi bullenheiß!)

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…und wir haben zusammen mit unserem Besuch von der „rijo“ und der „Elowyn“ superschöne Stunden verbracht. So vergingen auch diese Tage viel zu schnell.
Es war Alles in Allem ein sonderbarer Urlaub, er war eindrucksvoll und intensiv – in jeder Hinsicht – er war anstrengend und kurzweilig, spannend und lustig.
Das zeigen auch die Bilder in der Galerie „Impressionen GR 2015“.

Am Ende hat alles dem Motto „Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum“ gefolgt, dieses Motto haben wir deshalb über unserem Bett verewigt.

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Letztendlich weißt Du ja warum Du das alles machst.

01 Nessaja total (7)

Dass es sich diesmal etwas aufwändiger angefühlt hat als gedacht, ist der Tatsache geschuldet, dass wir fertig werden wollten. Zuletzt haben wir uns richtig an Details gespielt.
So haben wir zum Beispiel unseren Lieblings-Slibovitz aus Kroatien in eine gekaufte Glasflasche umgefüllt, weil die Originalflasche nicht in die Löcher der „Bar“ gepasst hat. Der Anspruch war hoch – aber wir haben es per unserer Definition geschafft unser Ziel zu erreichen.

Der nächste Segelurlaub kann also kommen, Berichte hierzu gibt es im Herbst…

Natürlich mussten wir noch die Heimreise schaffen, diese traten wir am 25.06. nach dem gemeinsamen Abendessen mit der „Elowyn“ Crew an.
Es war wieder anstrengend aber irgendwie doch machbar.
Seit dem frühen Morgen des 28.06. sind wir wieder Daheim, inzwischen wieder am Arbeiten, haben uns akklimatisiert und hoffen, dass sich die Eurokrise um Griechenland noch beruhigt. Es wäre so schade um dieses wunderschöne Land!

Wie es weitergeht? Wie immer hier auf diesem Blog!

4 Kommentare zu „„Rammadamma“ 2015 / Leros GR / 04.06. – 27.06.“

  1. Liebe Sybille, lieber Mario,
    schön habt’s rammadan. Tolles Schiff, Eure Nessaja und so sortiert aufgeräumt und alles perfekt plaziert. Jede Leine und Schott wie gemalt.
    Und die Krönung ist der Sonderlack von der Power Maschine des Tenders. Budget spielt keine Rolle wenn’s Ihr eine Idee habt.
    Toll – Liebe Grüße an den Schliersee Ulrike und Jörg

    1. Servus Ihr Beiden!
      Das What´sApp Foto von Volker zeigt – Ihr genießt das Leben! Gut so – und weiter so…
      Rammadamma und Ramadan sind nicht zu verwechseln 🙂 – für das Eine bin ich Experte, für das Andere wahrlich weniger!
      Mit dem Budget hast Du übrigens (fast) Recht – ich wäre bereit gewesen mehr als die verlangten 10.-€ auszugeben…
      In diesem Sinne, genießt den Tag und das Morgen…

  2. Ganz toll Mario und Sibylle wie Ihr das gemacht habt. Wir wünschen Euch jetzt schon viel Spass mit der Kür… die kommt dann im September.

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