„Joyride“ ist eine Bertinetti Cigalla aus 1967!

Das kleine Motorboot war 4,70 lang und mit einem 1967er Mercury / Kiekhäffer 110PS 6 Zylinder-Zweitaktmotor ausgestattet.
Das schwarze, schon etwas mit Patina behaftete Boot ging wie ein Zäpfchen, wurde an der Sliprampe oft belächelt, aber meist nicht lang…

Die Geschichte fing aber früher an!
1993, ich hatte gerade meine Meisterprüfung abgelegt, war ich mit einem Freund aus der Meisterschule und seiner Familie in Selce / HR. Er hatte ein Motorboot dabei, irgendetwas altes, massives mit einem BMW Innenborder. Gerade noch mit einem Mercedes G zu trailern…
Wir haben wegen des Spritverbrauches nur kleine Wasserskirunden gedreht und sind täglich nach Krk zum Baden übergesetzt. Meine schlummernde Leidenschaft war neu entfacht, ich habe es offensichtlich als Letzter bemerkt!

Nico hat in diesen Jahren immer von einem Kumpel seines Bruders erzählt, der hätte einen Führerschein mit dem man sogar ein Schiff mieten kann, BR oder so???
Ein Held für uns zu damaliger Zeit!
Nico wollte außerdem, in Zeiten von „Miami Vice“ (muss man nicht mehr kennen), ein wenig so sein wie Crocket – Sonnenbrille und Motorboot…
Doch etwas Entscheidendes fehlte – der Führerschein!

So wurde im Sommer 1998 endlich beschlossen die Sache anzugehen.
Zusammen mit Rene, seinem Vater und Nico habe ich den SBF – See in Passau an der Donau gemacht. Damit das nicht „unrund“ bleibt haben Rene und ich den SBF – Binnen im gleichen Jahr noch nachgeschoben…

Jetzt aber – mit dem noch feuchten Schein in der Hosentasche bin ich mit meiner damaligen Freundin an den Gardasee gefahren um ein kleines aber billiges Motorboot anzusehen. Schwarz wie guter Espresso, mit roten Ledersitzen und diesem Schmuckstück von einem Motor!

Bei diesem Boot hat mich meine Unerfahrenheit noch zaudern lassen, doch dank weiblicher Intuition hatte ich ein paar Stunden und Cappuccini später das kleine Gift gekauft.
Die Schwachpunkte waren ein Anhänger der den Namen nicht verdiente und ein Verdeck welches irgendwann einmal auf einer Autobahn abmusterte.

Das Boot selber war zuverlässig, leicht und schnell. Ich habe es überall mit hingenommen. Ich war damit unzählige Male an der Donau und am Gardasee, oft in Istrien einmal am Peljesac / Loviste und bei Katarina in Vieste (damals habe ich mir einen Aufkleber geholt und davon geträumt hier einmal mit einer Yacht anzulegen – Geschichten die das Leben schreibt) – das man Katarina „eben kennt“, das wusste ich damals noch nicht!

Es gibt leider nicht mehr viele Fotos von „Joyride“ – hier noch eines vom Tanken in Vieste…

Gezogen habe ich das Bötchen meist mit meinem Wohnmobil, auch etwas Besonderes, ein VW Bus Fahrgestell 1979 mit Bischoffberger Alkoven Wohnkabine – warum erwähne ich das?
Am Strand, vor dem Camper, entstand der Gedanke, das Beste aus zwei Welten zu verbinden und etwas Entschleunigung einzubauen – die Idee eine Segelyacht mit Kajüte zu kaufen war geboren.