…drum prüfe wer sich ewig bindet!

Für mache Menschen ist das Boot eine Art Familienmitglied. Man spart viele Jahre oder ist einfach sehr wohlhabend, nach mehreren Messebesuchen wird durchdacht, besprochen, ausgeklügelt und schließlich entschieden auf welchem Schiffstyp man künftig seine Ferien verbringen möchte.
Man verbringt die Flitterwochen darauf, die Kinder genießen Ihre schöne Kindheit und wachsen darauf heran. Man erlebt so machen Sturm, teilt Sieg und Niederlage – hofft am Ende gemeinsam, dass die positiven Erlebnisse bei Weitem überwiegen.

Trennt man sich nach ein, zwei oder mehr Dekaden überhaupt von dem Schiff, hat es meist einen zutiefst rationalen Hintergrund. Das Alter, die Gesundheit, der Wunsch nach mehr Komfort (welcher aber sehr abgewogen wird) oder ein komplettes Refit steht bei dem liebgewonnenen Rückzugsort einfach nicht mehr in Relation zum Wert.

Bei uns war das immer anders!
Ich habe immer emotional entschieden, oft auch kurzentschlossen. Das Schiff musste sich immer den momentanen Ansprüchen unterordnen. Das hatte durchaus Nachteile, hat am Ende als bemerkenswertesten Vorteil einen unheimlichen Erfahrungsschatz anwachsen lassen.
Selten habe ich traurig zurück geblickt, genauso selten das alte Schiff verdammt – das Neue hat mich meist schnell wieder in seinen Bann gezogen.

Um dies nachvollziehen und eventuell verstehen zu können, um diese Entscheidungen und Hintergründe mit mir teilen zu können, möchte ich in dieser Rubrik einen Überblick über die Schifferl im Verlauf meiner Skipperlaufbahn geben.

Es fing alles ganz harmlos an…

Zwei Grundgedanken haben mich gelenkt – erstens die Tatsache, dass meine Eltern eine eigene kleine Kajütyacht, eine Neptun 27D „Südwind“ besessen hatten. Diese war am Chiemsee stationiert.

Zweitens ein Erlebnis der „besonderen Art“ – für mich als jungen Burschen – ein Kurzzeitcharter einer Comet 1000 im damals recht neu errichteten Küstenstädtchen Cervar Porat in Kroatien – man kann zusammenfassend sagen ich war vorbelastet, irgendwie infiziert.

Wie sich das alles entwickeln sollte konnte damals niemand ahnen – es sollte ja auch noch rund 15 Jahre dauern!

Seht Euch an wie sich eine Eignerlaufbahn entwickeln KANN, wenn Ihr selbst ein Schiff euer Eigen nennt – seid gewarnt!

Viel Spaß beim Schmökern…