Bavaria 390 Lagoon – Layout

Der geneigte und an Booten interessierte Leser hat bemerkt – ich bin bis heute bekennender Liebhaber der Lagoon Baureihe von Bavaria, auch wenn wir zwischenzeitlich ein anderes Schiff gekauft haben.

Warum?

Nun, nicht nur aus den im Bereich „Daten & Fakten“ publizierten Gründen heraus, die Lagoon Baureihe weist auch beim Layout Besonderheiten auf.

Eine davon hatte es mir besonders angetan – die Eignerkabine achtern im Schiff – so etwas findet man sonst nur bei Centercockpityachten.

Am Layouplan erkennt Ihr, dass Bavaria seinerzeit große Entwicklungsarbeit darauf verwendet hat, ein großes Bett in die Achterkammer zu konstruieren – ohne Mittelcockpit, ohne Kompromisse, auf 39ft.!
Es wurde dafür der komplette Ausbau in diesem Bereich angepasst und statt der beiden üblichen Achterkammern eine große „Master-Cabin“, eine King-Size Kabine, geschaffen.
Diese Kabine mit dem nur von dort aus begehbaren Eignerbad finde ich bis heute überzeugend.

Umso mehr war ich begeistert darüber, dass der Gästebereich im Bug eine eigene Toilette hat und dort auch noch eine Stockbettkabine Platz gefunden hat. Somit sind die Bereiche Eigner / Gast getrennt, man kann sich auch mal „aus dem Weg gehen“, jeder hat gewisse Freiräume.
Die Stockbettkabine wird fleißig genutzt! Für Gäste oder aber auch dankbar als Stauraum.

Der Skipper findet es nach wie vor bemerkenswert, dass er beim Lesen von „Yacht“-Tests immer wieder liest „wie praktisch eine Pantry in Längsanordnung“ sei oder wie toll es eben „gelungen ist eine zweite Toilette in der Bugsektion unterzubringen“.
Das war alles schon da – bereits vor 20 Jahren!

Der Salon selber hat einen Tisch welcher mit einem Sofa in der Salonmitte und einer Rundsitzgruppe einen gemütlichen Bereich zum Essen und Klönschnacken bietet. Ganz bewusst wollte ich keine Tischlösung welche nach links und rechts geklappt werden muss. Dies mag auch Vorteile haben, gefällt mir aber optisch nicht.

Ach ja, bei all den aufgeführten Einbauten war noch Platz für eine „echte“ Navigation – gibt es heute, auch bei den voluminösen Schiffen so nicht mehr immer im Serienpaket dazu.

Fazit:

Da ich in den schönsten Tagen des Jahres nicht auf einen gewissen Komfort verzichten möchte, hatte ich lange nach so einem Layout gesucht, dieses aber im Serienschiffbau so nicht noch einmal gefunden. Die Maßgaben waren Budget, 38-40ft, Werftbau, etc.
Somit schieden Firmen wie Hallberg-Rassy, Najad, Sunbeam, Compromis, etc. aus, die Masseboote boten solche Alternativen erst später.
Aus damaliger Sicht und nach einem gewissen Preisruck am Markt hatte ich noch die CC Reihen von Beneteau und Jeanneau sowie den legitimen Bavaria Nachfolger, die Ocean Reihe, in Betracht gezogen – ich konnte beim Schreiben dieser Zeilen nicht ahnen was im Oktober 2014 folgen und passieren sollte!
Selbstausgebaute Schiffe habe ich aus verschiedenen, persönlichen und nicht objektiven Gründen, nicht in die engere Wahl gezogen.

Ausstattungsmerkmale (ohne in die Details zu gehen)

Mastercabin achtern , Ankleidesessel, Schränke und reichlich Stauraum
Nasszelle achtern, manuelle Toilette, Waschbecken, Dusche

Navigation an Steuerbord mit allem was man für eine Seereise so braucht
Pantry an Backbord, Gasherd, zwei Spülbecken, Kühlbox, ausreichend Stauraum
Salon mit Sitzgruppe und feststehender Mittelbank, nach Steuerbord ausgerichtet

Stockbettkabine an Backbord, Schränke
WC Kabine an Steuerbord, Waschbecken
Bugkabine mit V-Koje, Schränke, Ablagen

An allen relevanten Stellen an Bord sind 12V Lampen installiert, in den Bädern und an der Pantry stehen Warm- und Kaltwasser zur Verfügung. Dies wird über einen zentralen Druckspeicher mit Druckpumpe bereitgestellt und bei Bedarf von einer Heißwassertherme erhitzt.
Das Schiff hat jede Menge Fenster und Luken – alle zum Öffnen! Somit kann auch an heißen Tagen und Nächten für Durchzug gesorgt werden und ein angenehmes Raumklima geschaffen werden.
Für kalte Nächte steht eine Dieselheizung zur Verfügung.

Ich bin bis heute der Meinung, dass Bavaria mit dieser Baureihe ein super Schiff geschaffen hat welches sich auch heute nicht zu verstecken braucht.
Dass die klassische Auslegung des Interieurs meinen nautischen Geschmack trifft und ich davon wirklich angetan bin, ist natürlich praktisch – einen „Loft Style“ hat es damals halt noch nicht gegeben!

4 Kommentare zu „Bavaria 390 Lagoon – Layout“

  1. Hallo!

    Derzeit bin ich noch stolzer Eigner einer (viel kleineren jedoch top gepflegten) Dehler Duetta 86. Ich möchte mich in den kommenden zwei Jahren gerne deutlich vergrößern und bin nach langer Recherche auf die 390 Lagoon gestossen und war sofort verliebt!

    Besonders schätze ich den abgetrennten Eignerbereich mit großer Kabine achtern und eigenem Bad. (Doofe) Frage dazu: ist die Dusche empfehlenswert. Ich kenne viele Lösungen und finde die meisten davon unzureichend. Viel Spritzwasser überall, es ist danach enorm viel trocken zu wischen, ungenügend warmes Wasser, extrem beengt. Bisher habe ich noch keine Lösung gesehen, die z. b. einen kleinen Duschvorhang oder so beinhaltet. Da ich mehr als nur ein paar Wochenenden an Bord verbringen möchte, ist ein vollwertiges „Bad“ gerade in schlecht ausgerüsteten Häfen doch irgendwie ein muss.

    Kannst Du mir dazu ein paar Anmerkungen schreiben?

    Handbreit,

    Dirk

    1. Hallo Dirk, gerne schreibe ich Dir per Mail noch mehr – sy.nessaja@gmail.com – aber als ersten Anstoß…
      JA – die Duschlösung ist nicht 100% optimal. Die achterliche Duche / WC geht vom Platz her, einen Duschvorhang kenne ich als Lösung und man kann dies auch nachrüsten. Das Bad im vorderen Bereich ist insgesamt recht klein.
      Ganz ehrlich, das war einer der Gründe warum ich mein „Traumschiff“ am Ende doch wieder verkauft habe, eine abgetrennte Dusche und der Kopfraum über dem Bett – aber daher habe ich heute auch 43ft. und eine Centercockpit Yacht. Die war nicht viel teurer, hier kommt es echt auf die Vorlieben an.
      Schau Dir mal eine Bavaria 42 Ocean an und vergleiche – dann nimmst Du dieses Bauchgefühl mit.
      Und ja – das Bad ist in manchen Häfen ein MUSS (aber auch hierbei zählt der persönliche Anspruch) – wir benutzen es stetig!

    1. Hallo Ulla,
      danke für die Blumen – das schreit direkt nach einem Treffen „Nessaja“ – „Eos“, die beiden alten Bavaria Damen!
      Ich bin zuversichtlich, dass es im Mai / Juni klappt.
      Bis dahin und lieben Gruß
      Mario

Hinterlasse einen Kommentar

WordPress Site über die schönste Nebensache der Welt – Segeln!