Saisoneröffnung 2016 / GR / 26.05. – 05.06.

Mai & Juni – Saisoneröffnung / Leros, Patmos, Samos, Lipsi, Leros

…nix wia weg! (Mundart – Bekundung eines Fluchtgedankens, diesmal begründet durch langanhaltenden Regen zuhause.)

So ein Schietwetter, leider sind die Wetterberichte der vergangenen Wochen aus dem Mittelmeerraum auch nicht überwältigend – was tun sprach Zeus???

Naja, die Flüge waren gebucht und auch die Arbeitsbelastung der letzten Wochen führen ein Nachdenken ad absurdum – es wird schon werden, das Wetter – und wenn wir erst einmal dort sind…

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Genauso kam es – waren anfangs noch einige Wolken am Himmel, hatten wir bereits am zweiten Tag erste Spuren von Sonnenbrand und mussten uns arg gegen die drohenden Verbrennungen der Sonneneinstrahlung schützen.

Wir das sind in diesem Fall unsere Freunde Doris und Sepp aus Hausham, Doris eine Segelnovizin, Sepp ein Seebär mit SKS und der Tendenz seinen Wunsch nach dem Setzen der Segel lauthals Nachdruck zu verleihen „hoch die Fetzen, ois“ dokumentiert also Sepp´s Wunsch die Tücher setzen zu wollen, die Ergänzung „ois“ beschreibt mundartlich die Idee unter Vollzeug fahren zu wollen.

Doris & Sepp
Doris & Sepp

Zur Crew gehören natürlich wie immer meine Capetaña, diesmal zum ersten Mal hochdekoriert mit noch druckfrischem SKS und ich als der Schiffsführer unserer treuen Nessaja.

Mario & Sibylle
Mario & Sibylle

Nachdem die Fluglinien letztes Jahr den Flugplan leicht geändert hatten sind wir auch diesmal wieder über Kos nach Leros gereist, hier kamen wir am Mittag des Freitags, ein Brückentag, an. Nach einem ersten Begrüßungsschluck in der „Skipper´s Bar“ wurden die Segel angeschlagen, das Schiff bezogen und das neue Dinghi vom Stapel gelassen – alles hat hervorragend geklappt.

Selbst der bestellte Monteur für den Kühlschrank kam pünktlich und hat das Kältemittel aufgefüllt, so ging es recht rasch und reibungslos, dass wir abends bei einem ersten Dinner in meiner Lieblings-Taverne „Dimitris o Karaflas“ auf den Urlaub angestoßen haben.

Dinner bei Dimtris "dem Glatzkopf"
Dinner bei Dimtris „dem Glatzkopf“

Am nächsten Tag war abermals Einkaufen, Wasser bunkern und Törnplanung angesagt, dafür hatten wir einen Mietwagen von Iannis was letztlich alle Besorgungsfahrten einfach gestaltet hat.

Welchen Weg wählt man wenn man eine Woche Zeit hat?

Diesmal war ein „Wetterphänomen“ ein starker Einflussfaktor auf die Törnplanung – es herrschte kaum Wind, dieser kam als lauer Hauch aus südlichen Richtungen – sollte um diese Zeit nicht Meltemi wehen, der kommt immer aus Nord!

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Daher war klar – es geht Richtung Nord, wenn der Wind dreht können wir auch umdrehen und mit Meltemi zurücksegeln – ich nehme es vorweg – der Winddreher blieb aus, auch sonst war eher Flaute als Starkwind.

So sind wir am Sonntag ausgelaufen mit Ziel Arki oder Lipsi, wie es halt kommt…

Anfangs hatten wir noch rund 15 Knoten Wind, konnten etwas segeln und Doris bekam einen ersten Eindruck, später ließ der Wind nach und wir erkannten, dass wir Patmos näher waren als Lipsi oder Arki, also wurde kurzerhand ein neuer Plan kreiert und Kurs Patmos unter Maschine angelegt.

bißl fad - kein Wind
bißl fad – kein Wind

Dort haben wir am Nachmittag am Stadtkai festgemacht, es war tolle Stimmung, tolles Wetter, nichts ging kaputt und wir hatten einen herrlichen Platz.

An dieser Stelle muss erwähnt werden wie die Abläufe an Bord gehandhabt wurden. Bereits bei der Sicherheitseinweisung habe ich meine beiden SKS Mitsegler darauf aufmerksam gemacht, dass ich Ihnen die Wachführung für diese Woche übergeben werde und mich selber nur in der Rolle des Verantwortlichen sehe – es sollten alle Aufgaben und Vorbereitungen von Sepp und Sibylle übernommen werden.

Und so kam es, dass ich zwar noch in Evros ablegen musste (die Lücke schien sehr eng), Sibylle dann aber in Patmos das erste Anlegemanöver Ihres Lebens unter Buganker mit dem Heck zum Kai fuhr – dies hat Sie bestens und mit Bravour gemeistert…

Hier in Patmos waltet immer noch die junge Hafenmeisterin Ihres Amtes, Sie hat sich für eine geringe Preiserhöhung entschuldigt, wir wüssten ja, dass die MwSt. erhöht wurde, und hat heuer für den Liegeplatz 7,12€ statt der 6,94€ vom letzten Jahr berechnet – wir haben gleich für zwei Nächte bezahlt, wollten Sepp und Doris die Insel doch entdecken und wir hatten auch nichts gegen eine zweite Rundfahrt mit einem Mietauto.

View auf Patmos Scala
View auf Patmos Scala

Wie schon 2015 standen Besuche der Chora und des Klosters an. Wir besuchen „Pebbles Beach“ gehen baden und genießen die touristische Meile für einige Drinks. Auch eine griechische Hochzeit haben wir zum Teil mitverfolgen können!

Pebbles Beach - Patmos
Pebbles Beach – Patmos
Kloster Patmos
Kloster Patmos
griechische Hochzeit
griechische Hochzeit

Was ich völlig vergessen habe zu erwähnen – bereits in Leros haben liebe Freunde, der aufmerksame Leser des Blogs kennt Ulrike und Jörg, auf uns gewartet. Wir waren gemeinsam beim Essen in Leros und haben uns auch für den zweiten Tag hier in Patmos verabredet.

rijo - verletzt
rijo – verletzt
Besuch kommt!
Besuch kommt!

Es ist klar, dass so mancher Tropfen Rotwein und / oder Ouzo geflossen sind bevor sich unsere Wege hier getrennt haben – die „rijo“ musste weiter nach Mykonos, wir wussten noch nicht so ganz genau wohin.

Das Wetter hatte sich nicht groß geändert, es stand wohl eine Reise unter Motor an, die aber ist genau zu kalkulieren. Sollen wir nach Samos fahren? Vielleicht Pythagorion, das liegt auf direkter Strecke, ist unweit der Türkei und verspricht ein netter touristischer Ort zu sein. Gesagt – getan, auf zu neuen Zielen, auf Samos waren wir noch nie.

Liegplatz in Samos - Pythagorion
Liegplatz in Samos – Pythagorion

Nach sechs Stunden etwas faden motorens haben wir uns abermals für ein Anlegen am Stadtkai entschieden, dies obwohl der Ankerplatz echt einladend war. Aber die Verlockung einfach an Land zu gehen, ein Eis zu schlotzen, war einfach zu groß.

Riva Samos
Riva Samos

Sibylle zirkelt Nessaja abermals perfekt in die Lücke und wir sausen sofort los zum „Two Spoons“ einer Empfehlung der „rijo“ Crew.

Two Spoons
Two Spoons
Kalorien sichtbar gemacht
Kalorien sichtbar gemacht

Das haben wir nicht bereut, es sei denn auf der Waage, Cappuccino und Eis, kleine griechische Sauereien vom Feinsten!

Naja, an einer touristischen Meile wie vor Pythagorion gehört Bummeln zum Pflichtprogramm, das haben die Damen dann auch ausgiebig gemacht – obwohl, hier sei angemerkt, dass wir trotz der großen Verlockung beim Abendessen vor dem Boot zu sitzen, diesmal wiederum einer Empfehlung gefolgt sind und in dritter Reihe in einer typischen Taverne sehr gut Fischgerichte gegessen haben.

Vorspeisen - ein Gedicht
Vorspeisen – ein Gedicht

Es lohnt sich ein paar Schritte zu gehen – das gilt in allen Ländern.

Anchorage in Samos
Anchorage in Samos

Tags darauf war wieder Entdecken angesagt. Mit einem Kleinwagen gingen wir auf Inselrundfahrt – hoch und runter, Nord und Süd, einmal außen rum und quer rüber wieder zurück. Dabei haben wir ein ganz nettes altes und ursprüngliches Bergdorf besehen, einen Wasserfall erwandert und viele Eindrücke gewonnen. In Samos kann man definitiv länger verweilen als nur einen Tag!

Abenteuerpfad - zu den Wasserfällen
Abenteuerpfad – zu den Wasserfällen

Der Urlaub hätte auf Samos länger dauern dürfen, wir haben natürlich den ein oder andern Drink, Cocktail, das ein oder andere Glas Wein oder einfach nur ein Mythos ganz nahe bei unserem Schiff getrunken

Liegeplatz in Samos - Jammas
Liegeplatz in Samos – Jammas

Irgendwann aber neigt sich jeder Urlaub dem Ende zu – dieser eben etwas früher, von Samos ging es also nun nach Lipsi.

Die Überfahrt begann mit einem seltenen Erlebnis, hat uns doch eine Schule Delfine besucht. Diese sprangen und haben das Boot begleitet, ein wunderschöner Anblick.

Define spielen
Define spielen

Einer ist eine ganze Zeit hinter dem Boot hergeschwommen und immer zwischen Nessaja und dem Beiboot durchgetaucht um dann zurück zu fallen und das Procedere zu wiederholen – das war echt toll anzusehen!

Im weiteren Verlauf der Fahrt trafen wir auf viele Frachter die aus Istanbul kamen, ich habe die Zeit genutzt um ein bisschen mit dem AIS und Radar zu spielen, das sind schon beeindruckende Gerätschaften – alles hat bestens funktioniert.

Liegeplatz in Lipsi
Liegeplatz in Lipsi

Lipsi selbst war abermals schön, ruhig, und auch auf den zweiten Blick so wie man sich Griechenland vorstellt! Ein wunderschönes Café, die empfohlene Taverne von 2015, „Manolis“ hat vergrößert und ist jetzt eine Top Adresse – für Doris das beste Essen des Törns – und wiederum ein weitgehend sicherer Liegeplatz am Kai – was will man mehr?

...wer findet Nessaja
…wer findet Nessaja
Mili - Miniaturen
Mili – Miniaturen
...mach mal ne gute Figur!
…mach mal ne gute Figur!

Rückfahrt! Ein bisschen Wind soll kommen, die Richtung allerdings ist immer noch die falsche.

Dennoch haben wir sofort „ois“ – also Vollzeug – gesetzt.

Das bedeutet bei Nessaja neben der riesigen 140% Genua und dem Großsegel auch noch die schlanke Kutterfock, wir sind also unter weißen Tüchern Richtung Leros gesegelt.

Sibylle unter Vollzeug
Sibylle unter Vollzeug

Diesen Kurs konnten wir nicht ganz halten und haben uns daher bei dieser Gelegenheit noch die Durchfahrt von Archangelos angesehen.

Danach ging es weiter unter Segeln obwohl der Wind jenseits der Düse stark nachließ – was ich nicht glauben wollte – es war Sepp der schließlich den Befehl „schmeiß´n o den Jockel“ gab! Eine für den Süddeutschen klare Aufforderung zum Starten der Maschine.

Salzbuckel
Salzbuckel

So liefen wir eine Stunde später in Leros Marina Evros ein. Jetzt kam Sibylle´s großer Augenblick! Die Lücke die beim Ablegen noch zu klein schien wurde uns zugeteilt und Sie hat unsere Nessaja einwandfrei hineingezaubert – ich war schon stolz auf meine Capetaña – hat Sie doch einen riesen Entwicklungsschritt gemacht!

Am Folgetag haben wir Nessaja in eine kurze Pause geschickt – es war nicht viel zu klarieren, sind wir doch in drei Wochen wieder hier – dann zum großen Sommertörn mit Franzi.

Der Heimweg führte uns abermals über Kos wo wir noch einmal gut Essen waren, die Stadt angesehen haben und auch noch einmal ausgiebig Baden konnten. Natürlich haben Sibylle und ich einen Abstecher in die Kos Marina gemacht – für uns keine Alternative…

Ein paar Impressionen von Kos haben wir festgehalten – es ist sehr schön dort, leider klagen alle Gewerbetreibenden über einen sehr starken Rückgang des Tourismus – absolut unberechtigt wie die Bilder zeigen…

Alte Bauten und Minarette
Alte Bauten und Minarette
Tolle Farben
Tolle Farben

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