Oktober 2023 – Go Your Own Way

Es ist bereits Monate her, als einer unserer Marinafreunde, ein Segler aus meiner früheren beruflichen Heimat, ein Typ den ich durchaus gut leiden kann (und ich hoffe, er mich auch) – es ist also schon eine Weile her, dass dieser Freund Sibylle vor einem Geschäft kurz ansprach und dabei meinte „…go your own way!“

Während meine Gattin und ich noch darüber nachdachten, wie und vor allem WEN er gemeint haben könnte, war mir rasch klar – der 1976er Hit von Fleetwood Mac wird eines Tages die Headline in meinem Blog.

Heute ist es soweit!

Nicht nur, dass ich, einige Jahre später, durchaus ein bekennender Stevie Nicks Fan war (sie ist ja auch eine besondere Frau in der Musikszene dieser Zeit – in jeder Hinsicht), nein, auch weil der Titel selbst und der des Albums auf dem er 1977 veröffentlicht wurde – „Rumours“ – sehr gut zum Monat Oktober passen.

Der zehnte Monat des Jahres 2023 war einer der geprägt war von Gerüchten und Gossip – „Radio Ponton“ hatte Hochkonjunktur!

Das Ganze begann gleich am Morgen des 01.10. – die Crew eines deutschen Schiffes, auch die Beiden kennen wir zwischenzeitlich schon eine ganze Weile, kommt an unser Schiff und informiert uns leise aber bestimmt, „…dass wir mal nach der ELOWYN sehen sollten“. Die hätte wieder einen „Rempler“ bekommen und man hätte nicht den Eindruck, dass hier offen informiert würde.

Sibylle und ich trinken unseren Kaffee fertig und gehen zu dem, uns anvertrauten, blauen Riesen – ja, die Beiden hatten Recht, wieder ein Einparkrempler…

Sah schlimmer aus als es war

Hier muss ich eine Lanze für unsere „Informanten“ brechen – sie taten das einzig Richtige. Sie Informierten über einen Schaden und nannten Ross und Reiter. Was zunächst wie petzen klingt, ist nichts anderes als Unterstüzung bei der Identifizierung eines Unfallflüchtigen der einen Unbekannten mit einem vermeintlich großen Schaden zurück lässt – einem fiesen Charakter eben.

Ich bleibe ruhig, stelle den Fiesling nicht sofort zur Rede, sondern schnappe mir den Marinero und fahre mit ihm im Schlauchboot zur ELOWYN. Wir besehen das Malheur und stellen fest – nur ausgekreidetes Gelcoat welches sich abgeschrappert hat!

Ich fummle den weißen Striemen mit dem Daumen weg, nix mehr zu sehen – Glück gehabt.

Seht mir die etwas längere Einleitung bitte nach, ich will schildern was ich mit Rumours und Gossip meine, ihr sollt verstehen wie so eine Marina tickt, diesem Geist können sich nur Wenige entziehen…

Kurze Zeit später werde ich von unbeteiligten Dritten angesprochen, sie hätten wohl gehört, dass an der ELOWYN ja ein weiterer „großer Schaden“ vorläge und ob ich mir den Verursacher „…denn schon zur Brust genommen hätte?“

Nein, habe ich nicht, habe ich auch nicht vor – das Thema ist die Zeit nicht wert, ich will meine Ruhe und mich nicht noch mehr ärgern! Unverständnis schwappt mir entgegen.

So eine Marina ist wie ein Schrebergartenverein. Man ratscht und tratscht. Mal bist Du in die Gesprächsrunde integriert, mal bist Du Gegenstand der Gespräche – hier und auch in Deutschland – Sibylle und ich wissen das, wir spielen das Spiel gerne mit, oft haben wir Spaß daran, selten nervt es. „Radio Ponton“ hat eine große Bandbreite!

Was das alles mit „Go Yor Own Way“ zu tun hat? Darauf kommen wir zurück…

Zunächst ging es im Oktober nämlich eher in gewohnter Manier weiter.

Wir zerlegen die Steuersäule der LIBERTÉ

Hans-Peter hat ein defektes Zündschloss und dafür Ersatz aus Deutschland besorgt. Ein befreundeter Segler hat das Teil der Begierde mitgebracht und wir packen den Job an – erstmal alles zerlegen, Bestandsaufnahme, Reparaturtaktik zurechtlegen…

Hier ist das Corpus Delicti – bei Volvo mit Gold aufzuwiegen

Wir prüfen noch einmal alles durch, stellen dabei fest, dass das Universal-Ersatzteil nicht exakt passt und wohl auch nicht einfach passend zu machen ist. Zudem fallen uns andere Kleinigkeiten auf, diese sollten wir in diesem Zug reparieren.

Wir stellen eine Einkaufsliste zusammen und überlegen uns, das teuere und anfällige Volvo Panel komplett zu entfernen und alle notwendigen Bauteile direkt in die Bavaria Tafel zu installieren. So können wir mit Universalteilen arbeiten und sparen uns den teuren Volvo Firlefanz.

Einzig einen Halter müssen wir uns aus V4A anfertigen lassen, dies geben wir bei Giorgos in Auftrag…

Gut, weiter geht´s ein paar Tage später – der Tag war sinnvoll verbracht, das Dinner wohlverdient. Ich erinnere, Sibylle war noch in Deutschland um Neu-Enkelchen Heidi willkommen zu heißen und bei der Kleinen als die „Griechenland-Oma“ vorstellig zu werden.

Da sind wir schon fast ein bisschen bei der Headline – Sie geht „ihren Weg“, ich blieb alleine zurück… 😉

Gemeinsames Dinner der „Strohwitwer“ – es geht schlimmer!
Momentan mein Favorit – hat Benno etabliert – DANKE dafür

Den kommenden Tag will ich nutzen um eigene Projekte mal wieder voranzutreiben – ich stehe zeitig auf, trinke meinen Kaffee und freue mich, dass es hier noch echter Sommer ist.

Anfang Oktober noch rund 30°C – das tägliche Bad im Meer ist gesetzt

Oben auf meiner Liste steht die Anpassung der Fensterdurchlässe für den Abluftschlauch der Klimaanlage. Die Dinger, welche ja für ein Wohnraumfenster entwickelt wurden, müssen erheblich angepasst werden.

Ich packe also mal wieder mein Werkzeug aus und rücke den Plastikteilen zu Leibe
Etwas später sind die Durchlässe angepasst

Ich brauche nicht lange um die Plastikbauteile zurechtzusägen. So angepasst, passen die Blenden vor unser Schlafzimmerfenster und ermöglichen es mir den Abluftschlauch fest zu montieren.

Inzwischen habe ich mir aber zwei Lösungen zur Integration der Klimaanlage erdacht. Ob ich diese umsetze, wird wohl daran festgemacht, ob wir NESSAJA verkaufen oder nicht.

Übrigens, auch hier gibt es Neuigkeiten. Der Interessent, der im Oktober kommen wollte hat abgesagt. Er hatte sich inzwischen ein anderes Schiff am Bodensee gekauft – ich bin nicht enttäuscht, denn ein vermeintlicher Käufer, der NESSAJA durch ein Segelboot am Bodensee ersetzen kann, wäre vermutlich nicht der Richtige gewesen. Ich selbst bin überzeugt – nur ein Interessent der ein Schiff zum darauf Leben oder für die große Fahrt sucht, kann der „Richtige“ für unsere NESSAJA sein – alle anderen werden mehr oder minder attraktive Alternativen finden.

Es gibt für NESSAJA nun noch drei weitere Interessenten, welche eine Besichtigung Ende November oder Dezember in Aussicht gestellt haben – mal sehen…

Giorgos schreibt mir, dass die Motorenteile für den Tender der ELOWYN aus Athen zurück seien, ob ich mal schauen wolle??? Ja, klar…

Wir begutachten die Arbeit des Spezialisten aus Athen – der Motorblock
Motorblock und Zylinderkopf – Schaden beseitigt, gute Arbeit

Obwohl ich die Arbeit lieber von meinem Freund Alex aus Serres hätte durchführen lassen, muss ich eingestehen, dass der Instandsetzer in Athen augenscheinlich gute Arbeit geleistet hat. Der Schaden war beseitigt, die Oberflächen präzise bearbeitet – der Motor des „Willi“ kann wieder komplettiert werden.

Zufrieden fahre ich zurück nach Hause. Heute bin ich dran, die Runde der „Strohwitwer“ zu versorgen und zu beköstigen. Am Weg kaufe ich ein.

Tischlein deck Dich
Auf NESSAJA gibt´s heute Pizza – frei Haustüre

Hans-Peter, Werner und ich laben uns an den Teigfladen aus der örtlichen Pizzeria, welche auch einen Lieferdienst in die Marina anbietet. Ein toller Service, den auch Sibylle und ich im Winter gerne mal nutzen.

Am nächsten Morgen gönne ich mir was. Ich bin normalerweise nicht so der Frühstücker, mir reicht zunächst mein Kaffee. Heute aber entscheide ich, der Resteküche ein Spiegelei abzuringen.

Kaffee gab´s schon nach dem Aufstehen, wenn Sibylle nicht da ist geht auch mal ein Coke am Vormittag – my own way 😉

Dann geht´s aber los – ich sehe auf der ELOWYN nach dem Fortschritt der Ausbesserungsarbeiten des ersten, tatsächlichen Schadens…

Ok, zumindest der Laminatschaden ist behoben, Lack muss noch

…ich entdecke dabei, dass sich der Marinaerpel wieder recht gemütlich auf den Muringleinen der größeren Schiffe niederlässt.

Kein Wunder, fängt doch eine der italienischen Skipperfrauen an, den quakenden Zeitgenossen mit Brotkrumen zu füttern!! Währenddessen erklärt sie mir, dass sie an meiner Stelle etwas Obacht geben würde, der Erpel hielte sich die ganze Zeit an unserem Deck auf.

Von mir verscheucht – aber nur bis zur Warteposition

Mehr als Kopfschütteln fällt mir nicht ein, hier den Zusammenhang zwischen füttern und stetiger Wiederkehr des Watschlers nicht erkennen zu wollen grenzt schon an Dummheit!

Das ganze Vordeck von ELOWYN ist verschissen! Es wird uns ein paar Tage später Stunden kosten, dieses zu schrubben. Leider werden wir auch erst dann die Brotkrumen AUF ELOWYN finden, welche die feine Dame aus Italien auf unser Schiff geworfen hat um ihr eigenes vor dem kackenden Quaker zu schützen.

Ich könnte im Strahl kotzen! Hätte ich es gemerkt während die Amici noch hier waren, ich hätte alles zuammengebrüllt was am Steg gewesen wäre und hätte dieses fiese Fehlverhalten auch offiziell eingesteuert, das geht gar nicht!

Inzwischen habe ich mich wieder beruhigt…

Ich wasche noch zwei Ladungen Wäsche und hänge zum Trocknen auf – das muss auch mal sein…

Erst die 60° Ladung…
…wieder strahlend rein und herrlich duftend
Dann noch die 40° Alltagsladung – direkt vom Mann in die Maschine, auf die Leine, an den Mann. Ich trage derweil Badehose

So geht auch dieser Tag rum. Ich freue mich über einen Anruf der CALYPSO Crew. Sepp und Michaela sind aus der Oberpfalz, wir haben uns in unserer Marina kennen gelernt. Obwohl die Beiden zwischenzeitlich zu einer der beiden Boatyards im Norden der Insel gewechselt sind, rufen sie immer mal an, wenn sie auf Leros sind. Wir haben uns für heute Abend zum Essen verabredet – Treffpunkt „Dimitris o´ Karaflas“, ich war lang nicht mehr dort.

Der Blick von der Terrasse in die dunkle Vromolithos Bucht – es sind noch etliche Segler unterwegs
Ich gönne mir „White Spaghetti with Prawns“ – gut wie eh und je

So klingt der Tag herrlich aus, wir quatschen viel, die Themen sind andere, es ist kurzweilig. Zufrieden fahre ich nach Hause und sacke müde ins Bett.

Am Folgetag fahre ich mit Hans-Peter zu Giorgos, sein Halter für das neue Armaturenbrett ist fertig, wir können ihn abholen.

Immer Cappuccino, heute ausnahmsweise mal mit Tyropita zum Frühstück

Während der Meister am Schweißgerät noch die letzten Winkelchen am Halter festbruzzelt und ein paar Löcher nach unseren Vorgaben bohrt, fällt uns ein, dass wir bei der Gelegenheit die Sitzpolster des Willi ausbauen und diese zum Polsterer bringen könnten.

Gedacht – gemacht!

Da steht der Willi, gut verpackt und wartet auf Fertigstellung
Des Willi Polster – muss neu

Wir geben die neu zu beziehende Sitzausstattung des Gummiflitzers bei Sotiris dem Segelmacher und Polsterer ab. Gleich danach geht es zurück zur Marina, wir wollen die Zeit nutzen um das Projekt „Armaturenbrett“ an HP´s LIBERTÉ umzusetzen und fertigzustellen, die nötigen Teile dafür haben wir jetzt ja!

Hier das alte Teil, welches wir ausschlachten
Das Bavaria Board wird individuell gebohrt und zurechtgefeilt
Mit durchaus zufriedenstellendem Ergebnis

Der Halter, den Giorgos gefertigt hat, wird von hinten vor die vier Löcher geklebt und muss antrockenen – dann können wir das Steuergerät der Kontrolllämpchen anbringen.

Während der Montagekleber vulkanisiert, kommt Werner zu einem Schwätzchen vorbei, eine willkommene Ablenkung!

Willkommen Werner! Sind Bierdosen in der Tüte???

Nachdem der Freund uns wieder verlassen hat, war es an der Zeit unser Werk zu komplettieren – ich finde, es kann sich sehen lassen! Sieht gut aus und war durch die Verwendung von Standardteilen deutlich billiger als eine Reparatur mit Volvo Teilen. Wir haben diverse Kabel, Schalter und Warnpiepser erneuert. Das neue Zündschloss hat Verwendung gefunden und der Drehzahlmesser funktioniert wieder.

Gute Lösung, alles passt

Go your own way – meiner führt mich zunächst auf NESSAJA. Ich wasche die Hände, gieße mir einen Liter Wasser in die trockene Kehle und widme mich meinen Nachrichten.

Sibylle schickt mir immer mal wieder Updates, wir telefonieren fast jeden Tag. Ich sehe meine Frau glücklich.

Drei Generationen – Sibylle ist glücklich

Natürlich weiß ich, dass Sibylle oft nur SAGT, dass sie „so ungefähr zwei, dreimal im Jahr nach Deutschland will“. Es hat sich, aus verschienden Gründen so eingependelt, dass sie die Familie viermal im Jahr besucht. Ich weiß, dass es solche Gründe immer geben wird und ich weiß auch, dass es künftig eher fünfmal als dreimal sein werden – so what?

Sie geht ihren Weg! Wir haben unseren Plan einer Blauwasserfahrt gekippt, um „näher an der alten Heimat zu sein“. Sie besucht die Familie so oft sie das braucht und sie das arrangieren kann und will. Mit oder ohne mich.

Die Phasen der zeitweiligen räumlichen Trennung tun uns aber durchaus gut. Ich kann mich mal mit den anderen Männern dem ganzen „Technikgequatsche“ hemmungslos hingeben, auch mal am Mittag zwei Dosen Bier trinken und mein T-Shirt NOCH einen Tag länger tragen. Wenn Sibylle zurück kommt, dann herrscht wieder Zucht und Ordnung.

Go your own way. WER war gemeint? SIE, weil damals noch nicht klar war, inwieweit wir unsere Pläne anpassen und ändern? Ob Sibylle sich nicht doch noch auf eine Blauwasserreise einlässt, ich sie gar machohaft dazu zwingen würde?

War ICH gemeint? Der, dessen Lebenstraum einen empfindlichen Dämpfer bekommen hat, der sein Schiff in eineinhalb Jahren Arbeit und mit großen Investitionen vorbereitet hat und kurz vor dem Ziel seine Felle davonschwimmen sieht? Muss ICH meinen eigenen Weg gehen weil ich unter der Fuchtel des bösen Weibes stehe?

Oder war es eine WIR Empfehlung? Gab es wieder mal Steggeschwätz in die Richtung „…die Beiden wissen nicht was sie wollen“ und der Freund wollte uns animieren, einfach weiter unsere gemeinsam beschlossenen Ziele zu verfolgen?

Ich weiß es bis heute nicht!

Na egal, ich muss mich wieder meinen „Projekten“ widmen. Eines davon ist, mich darum zu kümmern, dass auch die ELOWYN zukünftig ein wenig Sonnenenergie erhaschen wird.

Die vorhandene, grobe Zeichnung von Giorgos dient zur Planung des benötigten Materials und zur Bestimmung der Maße, welche die Solarmodule haben dürfen. Um eine gewisse Vorstellung des Projektes zu bekommen und dies auch Volker vorzustellen, versuche ich eine Skizze anzufertigen.

So soll es werden – wir geben grünes Licht

Ich hatte Besuch in der Nacht! Nicht, was ihr vielleicht denkt – und doch war es ein Besuch aus Liebe, ich hatte nicht geträumt, die hinterlassenen Spuren waren verräterisch…

Paw Patrol

Der Tag verging unspektakulär. Für den Abend hatte ich mich mit Gottfried und Gabi auf einen weiteren Besuch bei Dimitris verabredet, auch die Beiden würden bald abreisen und waren dabei, ihre HARMONY winterfest zu machen. Zusammen genossen wir den noch lauen Abend bei bester Stimmung auf der Terrasse mit Aussicht.

Dinner beim „Glatzkopf“ – o´ Karaflas
Lauer Spätsommerabend und der nächtliche Blick auf die Bucht von Vromolithos

Am nächsten Morgen höre ich das bekannte Geräusch meines Telefones – BING – Sibylle schickt ein Foto. Sie und Freundin Kate sitzen beim Frühstück im von uns früher so geliebten Restaurant der „Dinzler Kaffeerösterei“ – herrlich!

Die Genießerinnen

Ich dagegen erfreue mich zwar an meiner ersten Tasse Kaffee, kann aber ansonsten nicht mithalten. Natürlich gönne ich den Beiden ihren Genuss, ein wenig neidisch bin ich aber schon… 😉

Ich dagegen…

Als Sibylle wieder zuhause war, rief sie mich an, „…stell Dir vor, der hat mich richtig angegangen…“

Was für eine (gespielte) Entrüstung gesorgt hat, war ein kleiner Seitenhieb eines Freundes aus Schliersee, am Tag davor. Es passiert uns ja öfter mal, dass Freunde sich für das WIE und WARUM unserer gravierenden Planänderungen interessieren – unser Spezi aus der alten Heimat konnte sich aber an diesem Tag ein wenig provokantes Sticheln nicht verkneifen, „…er versteht es überhaupt nicht, warum der Mario seinen Lebenstraum über den Haufen wirft, wegen solcher Lappalien…“

Komisch – mich fragt nie einer, direkt schon zweimal nicht, ich hätte die Antwort parat gehabt!

Was viele vergessen, mein Lebenstraum war nie um die Welt zu segeln. Nichtmal das Segeln als solches war mein Traum. Mein Traum war es, „irgendwann dort zu bleiben“, ein etwas entspannteres Leben in mediterranem Umfeld zu leben. Weit weg vom Winter. Diesen Traum lebe ich, zusammen mit meiner Frau und wir schneiden im Vergleich nicht so schlecht dabei ab.

Richtig ist, den Plan einer Blauwasser-Segelreise zu entfernten Zielen, den Plan Abenteuer zu ER-LEBEN, den musste ich anpassen. Nun, wer weiß was noch kommt!

Genug damit, ich will das nicht mehr erklären. Viele die unser Modell anzweifeln, hätten genug damit zu tun, ihr eigenes Leben zu sortieren…

PLOPP – ich erwache aus meinen Gedanken! Was anfangen mit dem herrlichen Tag heute???

Die Frage wird von dritter Seite beantwortet – Marinero Giorgos kommt um die Ecke und regt an, dass wir an diesem herrlichen Tag ELOWYN vom Interims-Liegeplatz an Steg B zu ihrem Winterplatz an A überführen – „OK!“ höre ich mich sagen…

Schluck, habe ich das echt gesagt??? JETZT muss ich den blauen Riesen durch den Hafen bewegen, mein erstes Anlegemanöver steht bevor…

Viele Routen ist ELOWYN gefahren, die härteste steht jetzt bevor – die 100m mit mir am Steuer

…Motor läuft! Absprachen mit meiner Deckshand Hans-Peter sind getroffen, der Marinero weiß, was er zu tun hat. Ich lege den Gang ein, die Schraube dreht sich, der Riese setzt sich in Fahrt!

Meine Aussage, dass man sich auch relativ schnell an 68ft. gewöhnt, ziehe ich in dieser Sekunde zurück!

Spaß beiseite – alles klappt wie am Schnürchen. Ich setze vor dem neuen Liegeplatz zur Rückwärtsfahrt an, muss einmal korrigieren, treffe dann aber exakt den anvisierten Platz.

Stolz schicke ich ein „Beweisfoto“ nach Deutschland zu Sibylle – wer hat´s umgeparkt? ICH war´s 😉

Hier liegt sie nun, endlich können wir sie winterfest machen und „abräumen“

Weil´s grad so schön war, überlegen Hans-Peter und ich, für eine Stunde mit der LIBERTÉ auszulaufen und in der Bucht Kreise zu fahren. Für die Nicht-Segler unter euch, wir haben kein Kraut geraucht, solche Aktionen stehen an, wenn Navigationsinstrumente kalibriert werden müssen.

Eine Person ist nötig um die Instrumente zu beobachten und zu bedienen, die andere überwacht den Schiffsverkehr im näheren Umfeld – denn das Schiff fährt wirklich willkürlich und vor Allem selbsttätig Kreise…

Wir verlassen den Hafen…
…kommen aber nach einer Stunde zurück, Giorgos nimmt uns in Empfang, Merlin freut sich

Wir waren (fast) erfolgreich. Nur eine Aufgabe meldete einen Fehler. Da müssen wir wohl nochmals ran, die Funktion konnten wir aber herstellen. So kann HP nach Ankunft seiner Gattin zumindest ein paar Segeltage genießen, repariert und nachgebessert wird im Anschluss.

Der Tag ist noch jung, ich möchte mal wieder richtig baden gehen und ein Weilchen auf einer Strandliege relaxen. Mein Lieblingsstrand Panteli scheint mir der richtige Ort zu sein!

Eine glückliche Entscheidung…

Nanu, ein Hochzeitsauto?
Die Gesellschaft auf der Dachterrasse des „Panteli Beach Hotels“ – es fidelt mein Lieblingsgeiger
Ich genieße Bad, Bier und Beilagen während 50m von mir entfernt Live Musik gespielt wird – sensationell

Am Rückweg freue ich mich noch einmal, dass die ELOWYN endlich umgeparkt ist. Sie hat einen idealen Platz für den Winter und liegt sicher. Ich habe diesen Gedanken endlich aus dem Kopf und kann weiter am Schiff werkeln.

Perfekter Platz

Abends esse ich mit Hans-Peter und wir klönschnacken ein wenig. Der Freund zieht sich irgendwann in sein Schiff zurück, ich lasse den Tag noch etwas sacken.

Dann – auf einmal, Getöse, Hupen, FEUERWERK!

Logenplatz
Es war richtig schön

Was war geschehen? Eine Hochzeit???

Weit gefehlt – Leros hat gewählt und es kommt ein neuer Bürgermeister. Er ist ein Hoffnungsträger und obwohl der Wahlausgang denkbar knapp war, wird er doch als Heilsbringer gefeiert – die GANZE Nacht!

Ich konnte mich, zum Glück, mit Ohrenstöpsel ins Land der Träume retten und wurde auch nur einmal wach. Andere Marinabewohner hatten mehr Pech – und eine schlaflose Nacht.

Ich wache auf und fühle mich noch etwas gerädert – ein exorbitantes Frühstück muss her! Hier kann meine Lieblingsmarietta helfen…

Dazu einen starken Kaffee, dann kann der Tag beginnen

Zurück am Schiff, erinnere ich mich daran, dass mein Loggegeber noch in seinem Rumpfdurchbruch steckt. Sicher wohnen dort jetzt schon ganze Mikrokolonien von Kleinst-Meeresbewohnern. Dies möchte ich unterbinden und baue das Messinstrument daher aus.

Raus isser, der Blindstopfen im zweiten Versuch dicht
Einweichen in feinstem Obstessig sorgt für die gewünschte Entfernung der kalkigen Kulturen und Lebewesen

Der Erfolg versetzt mich in einen Freudentaumel – ich beschließe kurzerhand, dass für heute genug gearbeitet ist und wiederhole den wunderschönen Badetag am Panteli Strand.

Schaut euch das Wasser an – der Strand fast menschenleer, genauso mag ich das

Am Heimweg noch ein Einkaufsstop, ich benötige Dinge, die in einem Männerhaushalt nicht fehlen dürfen – Bier, Chips und ein paar Dosen Coke!

Dabei fallen mir merkwürdige Sachen auf…

Cooler Helm, Herr Kollege

Als ich durch den Ort fahre, werde ich schmerzlich erinnert, dass HEUTE eine harte Phase in meinem Leben beginnt. „Repapis“ ist GESCHLOSSEN!

Die Fenster verhängt, das spezielle „Freudenhaus“ hat die Pforten – vorübergehend – geschlossen

Meine Lieblingseisdiele, der Ort, der Freude spendet – der Ort der täglichen Einkehr, meine einzige Routine – einfach ZU! 10Tage!

Wie soll ich das aushalten?

Um mich abzulenken, schreibe ich eine Mail, eine an einen unbekannten Empfänger…

Who the fuck is Pete

Auf dem Bildschirm meines Plotters taucht ein gewisser Pete auf. Er ist, computertechnisch gesehen, Besitzer meines „Active Captain“ Bereiches auf meinen Plottern. Eine Nachfrage bei Garmin ergab, dass ich zwar Zugriff habe, aber Besitzer kann ich nur werden, wenn der vorherige die Plotter aus seinem Account löscht.

Ich schreibe Pete an – und er antwortet! Wir klären ab um was es geht, er hat gottseidank die Zugangsdaten noch, weiß aber nicht, was zu tun ist. Ich werde mich wohl um eine Verfahrensanweisung kümmern müssen – aber immerhin, ich bin der Lösung einen Schritt näher.

Irgendwie ein komischer Tag – nix wirklich gemacht und doch viel erledigt. Das mag ich. Ich genieße es noch einmal auf dem großen Bett einzuschlafen – morgen kommt Sibylle aus Deutschland zurück und ich muss die Matratze wieder teilen.

Der Folgetag beginnt mit einem – temporären – Abschied! Hans-Peter hat einen Freund zu Besuch, Peter, mit diesem wirft er die Leinen los um ein paar Tage Urlaub zu genießen.

Leinen Los heißt es für die zwei Peter

Während ich so darüber sinniere, dass das Saarland und Griechenland wohl beide eine Vorliebe für „one fits all“ Vornamen haben, legt HP ab. Hier in Hellas heißen die Männer Giannis, Giannis oder Giannis, während die Frauen Gianna heißen. Im Saarland, soweit mein Kenntnisstand, heißen sie entweder Hans-Peter, Peter oder eben Petra 😉

Während ich also überlege, ob ich den beiden Peter meinen zweiten Vornamen verrate – Peter – legen die Beiden ab um eine kleine Runde durch die umliegende Inselwelt zu drehen. Yassou und kalo taxidi!

Weg sind sie – auf bald

Ich gehe zurück zum Schiff und staune – an Deck stapeln sich die Lebensmittel. Wieder hat ein Seglerpaar seine Saison beendet und, wissend um unseren Liveaboard Status, die restlichen, noch guten Lebensmittel bei uns abgegeben. Das ist ok und unter Seglern üblich, wir verbrauchen die Dinge die wir mögen. Senf haben wir inzwischen aber wirklich genug – soviel, dass ich nun wirklich überall meinen Senf dazugeben kann.

Ein Dankeschön an die Crew der LE CLAPOTIS – Cees und Marijke fahren bald heim

Den Tag verbummle ich ein bisschen. Ich freue mich über eine Einladung an Bord der INFINITY, ich soll, zusammen mit anderen Freunden der Steggemeinschaft, zum Sundowner kommen.

Es ist eine kombinierte Abschieds- und nachträgliche Geburtstagsfeier von Dieter. Er und Heike werden auch in ein paar Tagen aufbrechen, sie laden zu einem letzten geselligen Beisammensein.

INFINITY – NESSAJA – LE CLAPOTIS – HARMONY – ALENA

Wir sitzen zusammen, haben Spaß, tauschen Seglergeschichten aus und genießen einen der letzten lauen Abende. Es wird dunkel, die Zeit verfliegt.

Ich muss mich verabschieden bevor die Runde sich auflöst. Ich gehe noch ins „SouVLakki“ auf ein Dinner und fahre direkt von dort aus mit Hans-Peters Pick-Up zum Hafen. Ich möchte Sibylle nebst schwerem Reisegepäck abholen.

Na, von hier aus wohl noch 30-40 Minuten
Abholer parken am Rand
Ein Bild von einem Schatten 😉

Das Warten war diesmal stressig. Es wurden wieder ein paar Flüchtlinge aus dem Lager ans Festland verbracht. Für diese paar geht die Reise weiter – eine Reise in eine ungewisse Zukunft.

Viele andere sind hier missgünstig und wollen nicht mehr länger warten. Sie ziehen in größeren Mengen ebenfalls zum Hafen um, illegal, zu versuchen auf die Fähre zu kommen.

Polizeipräsenz überall, man kontrolliert und sucht alles ab – soviel man hört, gelingt keinem der Ungeduldigen die illegale Weiterreise. Die Situation ist bedrückend, ich bin froh, als die Fähre endlich kommt.

Endlich da

Ich nehme meine Gattin in Empfang, wir begrüßen uns nur kurz und suchen dann das Weite. Erst im „La Palma“ setzen wir uns nieder und tauschen uns in Ruhe aus. Wir trinken einen Ouzo als Absacker und fallen dann, zurück auf NESSAJA, todmüde ins Bett.

Sibylle ist zurück! Der Neue Tag bricht an, wir frühstücken. Ich sehe mir die Kleinteile an, welche Sibylle mir mitbringt und fange sofort an, diese zu verbauen – auf unserem Schiff und auf ELOWYN.

Dichtringe in Sondermaßen – auf Leros nicht zu bekommen

Die Zeit mäandert so vor sich hin, die Tage vergehen, die Stunden verwischen sich. Wir kehren mittags bei Marietta ein und genießen herrlich gebackenen Bacalao – Kabeljau!

Nationalgericht in Spanien und Portugal, auch bei uns in Deutschland nicht unbekannt, bei den Engländern als der bekannte Fisch mit den Chips auf der Karte und hier in Griechenland eben mit der beliebten Kartoffel-Knoblauchpaste Skordalia gereicht. Ich liebe es (von Zeit zu Zeit…)!

Bakaliaros mit Skordalia – Μπακαλιάρος με σκορδαλιά

Freund Markus hat sich angekündigt, er kommt mit dem Schiff vorbei, hat aber kein Fahrzeug. Ob ich ihm wohl zwei Kanister Motoröl besorgen könnte – Lieferung frei Haus in die Marina? Klar! Kann ich!

Das begehrte Schmiermittel – kein Problem mit meinem Muli

Bevor wir das erste Mal nach Sibylles Ankunft zu Abend essen, haben wir noch etwas Zeit. Diese nutzen wir zu einer Fahrt über die Insel um bei Giorgos ein paar Details zur Solarplanung auf der ELOWYN einzusteuern. Es gilt zudem, eine erste Anzahlung zu machen. Wir sind also pünktlich in Kamara, der Chef allerdings lässt, wie eigentlich üblich, die obligatorischen 15 Minuten auf sich warten…

Ich mache ein Foto und erinnere an unseren Termin 😉

Wir sind da – und wo bist Du???

Am Heimweg taucht das Abendrot die Bucht von Lakki in ein wuderschönes Licht. Wir genießen die Stimmung ein wenig und gehen dann zum Dinner.

Abendrot – Schönwetterbot´

Sibylle ist nachdenklich! Sie erklärt mir auf Nachfrage, dass ihr eine Unstimmigkeit mit unseren hiesigen Freunden im Magen liegt. Es liegt zwar schon eine Weile zurück, aber damals war eine Einladung zum Abendessen irgendwie anders gelaufen als geplant – zwei Parteien blieben konsterniert zurück.

Wir wissen heute, es wäre besser für uns vier gewesen, das gleich am nächsten Tag bei einem Ouzo zu besprechen und aus der Welt zu räumen – diese einfache Lösung hatten wir verpasst.

Soweit so gut – doch leider wurde diese Begebenheit zudem noch Thema bei „Radio Ponton“ – der Sprecher war diesmal jedoch bekannt.

Ich habe Sibylle an diesem Abend versprochen, dass wir eine Lösung finden werden – ich kontaktiere unsere Freundin, wir verabreden uns…

Das beruhigt – Sibylle wacht daher am nächsten Morgen mit guter Laune auf. Sie trifft Freundinnen und tauscht sich aus – Bilder der Kindeskinder werden getauscht, mein Enkel, dein Enkel!

Omatreffen auf NESSAJA – darf ich das schreiben?

Langsam gilt es auch, sich von Werner und Erna zu verabschieden. Wir Vier wissen, dass es der letzte Abschied auf Leros sein könnte. Die Beiden bieten ihre ALENA zum Verkauf an – siehe hier – ich werde dabei unterstützen. Wenn es gelingt die schöne Schwedin zu veräußern, dann werden unsere Freunde wohl nicht so bald zurückkehren.

Wir verabreden uns in Agia Marina auf eine süße Köstlichkeit – hier tauschen wir auch Details zum geplanten Verkaufsprocedere aus.

Was für ein Genuss – warmer Schokokuchen mit Salted Caramel
Das freut nicht nur mich, da lacht auch der Salzbuckel

Sibylle wird nervös und rutscht am Stuhl hin und her – was war geschehen?

Nun, sie hat heute Fahrstunde! Ich habe jetzt wirklich lange an sie hingeredet, um sie zu überzeugen, dass ein wenig mehr unabhängige Mobilität ihr guttun würde. Sie wollte aber nicht gleich einen gebrauchten 50ccm Roller kaufen – so traf es sich gut, dass unsere Freunde Mireille und Roland angeboten haben, Sibylle ihren kleinen Roller zu leihen, solange sie den im Winter nicht selbst benötigen.

Heute ist Einweisung in Theorie…

Hier hupt es…

…UND Praxis!!!

Aufgemerkt – rechts musst Du drehen
Angespannt – aber es gefällt ihr
Ok, Prüfung bestanden – es kann losgehen

Ich greife vorweg – inzwischen liebt Sibylle es, mit dem kleinen Flitzer herumzufahren. Es gibt ihr die Freiheiten „mal schnell“ eine Fahrt über die Insel zu machen.

Sie wäre nicht meine Frau, wenn sie sich nicht auch gleich Herausforderungen stellen würde! Sibylle hilft ja freiwillig in der Auffangstation für streunende Hunde. Das Anwesen liegt außerhalb in den Hügeln der Insel, ist aber über eine Asphaltstraße relativ gut zu erreichen. Nur die letzten 200m sind Schotterwege.

Eines Tages ruft sie an – der Roller springt nicht an! Ich setze mich auf die GS und fahre hin – Strasse gesperrt, es sind Bauarbeiten. Bei ihr angekommen, starte ich den Motor und erkläre, dass ein Rückweg nur über den nicht asphaltierten, grobschottrigen Waldweg möglich sei.

So kam es, dass meine Gattin, einer Endurofahrerin gleich, mit einem Miniroller, mir folgend, diesen Track bewältigt hat – ich versuchte, zurück auf der Strasse, ihre stolzgeschwellte Brust und ihr Grinsen fotodokumentarisch festzuhalten 😉

Da fährt sie…
…überholt und brummelt voraus – schwieriges Gelände gemeistert

Wir trinken einen Ouzo im „La Palma“, klatschen uns ab – gut gemacht! Dann fahren wir in die Marina um an der ELOWYN ein Teil zu demontieren – dieses muss neu bestellt werden, eine Quelle für das inzwischen beim Hersteller ausgelaufene Teil (oder adäquaten Ersatz) muss recherchiert werden.

Ein Fallenstopper der besonderen Art – erst demontieren…
…dann eine Zeichnung der Base anfertigen – der Ersatz muss das gleiche Lochbild haben

Sollte jemand von euch eine Quelle für alte Antal VJ (14) Fallenstopper wissen – die Information ist gerne genommen.

Ein guter Tag! Wir gehen essen und genießen das Abendrot, welches ja bekanntlich auf gutes Wetter hindeutet.

Ein schöner Tag klingt aus

Der Tag war erfolgreich – wir haben uns am Nachmittag mit unseren Freunden getroffen um die Unstimmigkeit aufzulösen – das war wichtig und längst überfällig.

In einer guten Freundschaft, muss es möglich sein auch mal offen zu diskutieren und Befindlichkeiten auszutauschen. Das ist uns gelungen, wir waren zufrieden – das direkte Gespräch ist durch nix zu ersetzen!

Der nächste Tag beginnt mit einem herrlichen Sonnenaufgang! Hans-Peter schickt ein Bild und kündigt sein Kommen an. Er fragt nach freien Plätzen an Ponton D.

Morgenrot – Schlechtwetterbot´, na hoffentlich nicht

Ich melde dem Freund die Liegeplatzsituation und freue mich erstmal auf ein „besonderes“ Frühstück. Sibylle hat in Deutschland von lieben Freunden die kurz vorher in Südtirol waren, ein Abschiedsgeschenk bekommen…

Ein „Freßpaket-Spezial“, welches wir uns am heutigen Tag gönnen!

Räucherschinken, Kaminwurzn, Kren und Schüttelbrot – für mich eine Explosion der Geschmacksknospen
Was für eine willkommene Abwechslung

Am Nachmittag kommt LIBERTÉ mit dem „Doppelten Peter“ an Bord zurück in die Marina. Der Saarländer bugsiert seine Bavaria gekonnt in die große, aber aufgrund des davorliegenden Katamarans, schwer anzusteuernde Lücke. Der Marinero hat vorher die Nachbarn, also auch uns, auf die Nachbarboote verteilt – jeder hält Fender bereit.

Klappt gut – Sekunden später gibt es den Anlegeschluck

Man begrüßt sich und Sibylle macht sich mit dem Besuchspeter bekannt. Wir verabreden uns für einen der nächsten Tage auf ein gemeinsames Abendessen.

Heute aber sind wir erstmal mit Rinaldo und Christa zum Dinner im „La Nostra“ verabredet. Wir haben ein geselliges und lustiges Dinner, anschließend gönnen wir uns ein Eis – auch dieser Abend ist eine Verabschiedung auf Zeit, auch die Crew der AEGEAN BLUE fliegt bald nach Hause.

Adieu ihr Beiden, bis zum nächsten Jahr

Neuer Tag, neues Glück! Ich wache auf und schalte mein Mobiltelefon ein. Facebook erinnert mich an eine Begebenheit von vor acht Jahren – wir haben damals den Urlaub beendet und sind vom weiten Blau in das milchige Grau gereist – zurück nach Deutschland, zurück in den Alltagsstress.

Irgendwann…

Ich sinniere – irgendwann ist heute. Aber bin ich glücklich? Generell ja, aber ich gebe zu, dass meine Erwartungshaltung anders war. Die große Planänderung hat alles über den Haufen geworfen, ich habe MEINEN neuen Weg noch nicht gefunden. Go your own way – ja, ein Wegweiser wäre schön.

Aber das wird…

Um auf andere Gedanken zu kommen, gehen Sibylle und ich auf die ELOWYN. Heute ist ein herrlicher Tag, Großreinemachen ist angesagt.

Ok, wo fangen wir an…
…erstmal Flaggenparade, Sibylle schwingt schon den Schrubber

Das riesige Schiff zu schrubben ist eine Heidenarbeit. Ich bin gottfroh, dass meine liebe Frau mir dabei hilft. Sie hat wohl wieder einen Wunsch gut!

Ich habe, auch da sind wir wieder beim Thema, über das Communitygetuschel erfahren, dass es Nachbarn gibt welche mich für einen Macho halten – das ist falsch! Richtig wäre, dass ich (meist) weiß was ich will und das auch äußern kann – man darf mich offensiv nennen, sich gerne auch andere Synonyme dafür ausdenken. Man darf das übrigens auch direkt mit mir besprechen…

Aber Macho??? Nein!

Es sieht nur so aus!!! Auch ich arbeite! SCHWER!

Mit schweren Armen beenden wir nach ein paar Stunden den Knochenjob. Wir beschließen gemeinsam, wir haben uns ein Eis verdient!

Fast geschafft, nur noch aufräumen

Schnurstracks geht es zu „Repapis“, der ja, das habt ihr schon registriert, seine Pforten wieder geöffnet hat.

Jetzt herbstlich dekoriert
Mich interessiert nur Eines
Endlich! Yummie

Der Abend verspricht ein besonderer zu werden – Susanne und Thomas haben uns zum Dinner eingeladen. Darauf freuen wir uns wirklich sehr, wir sind gespannt…

…und die Beiden haben sich selber übertroffen!

Wunderschöne Tafel in der „Casa Susan“
Die selbstgeschriebe Karte für das Event
Ja, was willst da noch sagen?

DANKE! Es war ein Fest! Mehr muss man nicht dazu sagen…

Auch Susanne und Thomas sind inzwischen nach Hause zurückgekehrt. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in 2024!

So vergehen die Tage, wir wurschteln so vor uns hin, halten Smalltalk am Steg – wir senden News an Radio Ponton und empfangen auch. Wir genießen das Leben und nehmen uns und andere nicht so sehr ernst.

Eines Morgens, wir frühstücken gerade, höre ich das bekannte BIMM aus meinem Handtelefon. Freund Marcus sendet kurz und unmissverständlich – „Panteli zum Mittagessen, danach baden. 12.00 Uhr, ok?“

Ich sehe Sibylle an. Ganz Softie, frage ich um ihre Meinung. „Schatz, hast Du Lust mit Marcus nebst Familie zu dinieren und anschließend baden zu gehen?“ Sie sieht mich verduzt an, schüttelt ohne ein Wort den Kopf! Wie man es macht ist es verkehrt. Ich tippe „Logisch“ und zwei Emojis mit Bierkrügen ins Mobile 😉

Nach dem Dinner bei „Apostolis Psarapolou“ geht´s los…

Wir kraxeln zu der Familie in den Gummiflitzer…
…und werfen die Leinen los Richtung Badebucht

So ein großes RIB macht Sinn. Ist zwischen den Inseln wie ein Auto. Man fährt schnell mal von Lipsi nach Leros oder Kalymnos zum Dinner. Oder um Freunde zu besuchen. Oder Beides!

Wenn wir auf Leros bleiben, dann will ich auch sowas!

Zwei Buchten weiter – der Traumstrand! Nur vom Wasser aus zugänglich
Sandy Beaches and Caribbean Feeling on Leros
Ja! Genau meines!

Meine Gattin genießt die Badefreuden und schwimmt richtig lang, das Wasser hatte noch einladende Badetemperaturen. Ein alles in allem perfekter Ausflug!

Sibylle schwimmt…
…dann ein bisschen posen für´s Fotoalbum
Und zu guter Letzt noch ein bisschen mit Lili planschen

Ich nutze die Zeit um ein bisschen mit Marcus zu quasseln. Über das wie und wo auf der Welt – man könnte sagen, wir haben philosophiert. Ein bisschen was geht immer, wir wollen dabei sein.

Wir tauschen Infos aus, wir updaten uns – es bahnt sich was an…

Der Rahmen für solche Gespräche könnte schlechter sein!

Auch Marcus und ich genießen den wirklich relaxten Nachmittag

Freundschaften müssen sich entwickeln! Soviel ist mir klar. Ich bin froh, dass wir mehrere richtige Freunde in unserem Umfeld haben, freundschaftliche Beziehungen die gewachsen sind und teilweise schon jahrelang zurückreichen, teilweise bis 2011 – so schlecht ist das nicht.

Die junge Familie gehört dazu! Wir trennen uns nach dem Badenachmittag in Panteli und beschließen, dass wir uns über den Winter regelmäßig gegenseitig besuchen werden.

Für den Abend sind wir im „El Grecco“ verabredet. Das war Hans-Peters Vorschlag, er möchte sich, zusammen mit uns, von seinem Freund Peter verabschieden – der wird heute Nacht auf die Fähre Richtung Piräus einchecken.

Wir finden uns zu verabredeter Zeit vor dem Treffpunkt ein.

„El Grecco“ – ohne Zweifel

Die Peters sind nicht da! Wir sind zusammen mit Hans-Peter losgefahren. Auf einmal waren die Scheinwerfer des Pick-Ups aus meinem Rückspiegel verschwunden – was war passiert?

Sibylle und ich überlegen…

Hm, HP hat immer von der Hähnchenbrust geschwärmt, wann war er denn bei „El Grecco“? Und gibt es hier Hähnchenbrust? Es fällt uns wie Schuppen von den Augen – er meint wohl das „Gia Sena“???

Ich schreibe ihm – „…wo bist Du?“ Er antwortet sofort „…stehe vor´m El Grecco“! Ich erwidere …“nein! ICH stehe vor´m El Grecco, DU bist nicht hier…“

Seltsamer Wortwechsel – Sibylle und ich beschließen, wir fahren auf Verdacht zum „Gia Sena“ – und siehe da…

Egal – so groß ist Leros ja nicht!

Inzwischen haben Sibylle und ich ein weiteres Lokal für uns entdeckt. In Agia Marina hat eine Meze Taverne eröffnet, das „Metzes“. Sehr fein hergerichtet, sehr gutes, preiswertes Essen und auch im Winter geöffnet – hier werden wir öfter auftauchen!

Das „Metzes“ in einer Gasse in Agia Marina
Gefällt uns!
Neu renoviert, geschmackvoll dekoriert
Krautsalat nach Art des Hauses und Tunasalat
Käsebällchen und Boujourdi
Stir-Fry Chicken
Eine üppige Tafel – Greek Style eben

An anderer Stelle hatten wir ein Negativerlebnis. Ausgerechnet in meinem Geheimfavoriten „Tis Kakomoiras“ ist uns etwas wirklich peinliches passiert.

Wir waren beim Essen, hatten zusammen 110.-€ Rechnung und haben das Geld zwischen den Beteiligten eingesammelt. Ich selbst habe gesehen, dass ein Freund die Banknoten mit der Quittung in solch ein Mäppchen gesteckt hat. Wir haben das Mäppchen nebst Trinkgeld am Tisch liegen gelassen und uns verabschiedet.

Zwei Tage später viele Kontaktversuche im Messenger – der Chef des Ladens will mich kontaktieren. Was war geschehen???

Ihr könnte es euch denken – das Geld war weg!

Inzwischen habe ich das mit Christos, dem Chef geklärt – aber es bleibt ein Mysterium. Irgendwer muss das Geld genommen haben, das hätte ich auf „unserer“ Insel nicht erwartet.

Weitere Neuigkeiten bahnen sich an…

Anna Karanikolas Sprachschule

Ich habe mich bei der Sprachschule von Anna Karanikola zum Griechischkurs angemeldet. Die Sprache scheint immer wichtiger zu werden.

Leider hat das bis zum Monatsende nicht geklappt – denn wer denkt, dass die Griechen einfach einen Kurs in der Landessprache aus dem Boden stampfen – der irrt sich gewaltig!

Ein Amerikaner will auch teilnehmen, man schlägt den Mittwoch Vormittag vor. Da kann ich nicht. Na wie auch immer, bis jetzt ist noch nichts zusammengegangen. Das wird ein Thema für den November!

Ebenfalls für den November kauft sich meine Frau neue Hausschuhe…

Nice

…ich staune fast ein bisschen als ich die Pantinen auf dem Einkaufsband sehe. Ich bemerke kurz, dass meine Hausschuhe aus Australien kommen, der Filz aus der Wolle der dortigen Coolalee Schafe gewalkt wird und die Sohle aus recycelten Autoreifen stammt – doch das ficht meine Gattin nicht an. Sie kauft die Billigschlappen und ich gebe nach – ich habe beim googeln des Begriffes „Macho“ gelernt, dass Frauen heute auf sogenannte „Alpha-Softies“ stehen. Ob das für meine Sibylle auch gilt weiß ich nicht – aber ich will „Alpha-Softie“ sein, „Alpha-Softies“ freuen sich, wenn ihre Partnerinnen warmes Hausschuhwerk kaufen – diesen Weg will ich beschreiten. Go your own way…

Bereits am nächsten Morgen ist es vorbei mit der Selbstbestimmung – der Freund aus Lipsi ruft abermals an und bittet um einen Gefallen. Marcus ist ein feiner Kerl, habe ich ja schon geschrieben – ich helfe gerne, fahre zum „Baumarkt“ und kaufe die 16mm V4A Gewindestangen, welche es auf der kleinen Nachbarinsel nicht gibt.

Das Objekt der Begierde – und Mario

Hier in Griechenland funktioniert das so, dass man Waren zwischen den kleinen Inseln einfach auf die Fähre schmeißt. Natürlich muss das Transportgut ordentlich verpackt und ausreichend adressiert sein – die Definition von ausreichend ist aber auch fernab des deutschen Standards.

Das kommt an!

Sibylle und ich nutzen die Aufgabe zu einem „Fährtle“ auf die andere Inselseite, nach Agia Marina, immerhin 5km.

Wir gehen zur Fähre, rufen laut, gestikulieren wild – das habe ich schon gelernt. Ein dicker Bootsmann mit Zigarette im Mundwinkel sieht mich gelangweilt an. Ein Zucken seines Augenwinkels verrät mir, dass ich das gut in jene Ecke stellen soll. Ich schreie „Efcharisto“, das heißt Danke, klopfe mir dabei auf die Brust – kommt von Herzen.

Er brummelt „Parakalo“ – bitte. Ein deutliches Zeichen, er mag mich 😉 Wir gehen einen Kaffee trinken und informieren den Freund, dass seine Fracht geliefert wird. Das Procedere wird sich in Lipsi wiederholen, die Ware kommt an.

Frachtverkehr mit der Fähre

Am Weg nach Hause fällt uns auf, dass der Weihnachtsladen wieder geöffnet hat. Während Deutschland sich darüber Gedanken macht, wann zum ersten Mal „Last Christmas“ von Wham im Radio laufen wird, zieht der Weihnachtsmann auf der Insel Leros in der Ägäis bereits ein…

Hohoho

Den Nachmittag nutzen wir sinnvoll, glauben wir, denn Hans-Peter springt ins Tauchgewand und steigt hinab in die Tiefe. Nun, nicht bis zum Meeresgrund (der auch nur 4,5m weit unter der der Wasserlinie liegt) sondern nur bis zum Propeller der ELOWYN.

Ein Taucher der nix taucht… ach lassen wir das 😉

Hier ist unsere Absicht, den Pitch des Props um zwei Grad anzupassen. Der Motor kommt nicht auf Drehzahl. Das klappt aber nur theoretisch, denn trotz intensiver Vorbereitung und des Studierens der technischen Unterlagen, gelingt es uns nicht, den Verstellring zu bewegen.

Unter Wasser fühlt sich eben alles ein bisschen anders an…

Dennoch, der Mann war fleißig, die Einladung zum Dinner im bevorzugten Girosgrill war mehr als verdient! Als „Zuckerl“ gab´s eine Tauchflaschenfüllung obendrauf – na wenn das nix ist.

Auf den guten Tag
Das Essen gut wie immer

Nun, was jetzt???

Am nächsten Morgen traue ich mich kaum zu fragen, wie wir in der Sache weitermachen. Mein Lieblingstaucher aus dem Saarland hatte nach der halben Stunde mit den kraftzehrenden Versuchen, den Einstellring zu bewegen, richtig gefroren.

Aber HP selbst bietet an – „…wenn Du ein Werkzeug baust, mit dem ich mehr Kraft einleiten kann, dann gehe ich heute nochmal rein!“

Gesagt, getan!

Ich baue das Werkzeug – langer Hebel, gut zu fassen, mit Fingerschutz und Kontermuttern
Währenddessen macht sich der Held des A-Ponton noch einmal bereit

Was soll ich sagen? Es hat geklappt! ELOWYN dreht jetzt rund 600 Umdrehungen höher. Dafür raucht und rußt sie stark. Ich hoffe, dass ihr nichts Ernsthaftes fehlt, dass nicht irgendein Fehler an der Motorperipherie vorliegt.

Aber das klären wir bei einer Probefahrt im April…

HP packt das Tauchequipment zusammen und just in dieser Minute kommt ein neuer Nachbar (größer als UNSER blauer Riese – MIST!) aber dafür mit kürzerem Mast (HA!) – egal, auf jeden Fall auch ein schönes Schiff.

Blauer Riesen Meeting am A-Ponton

Der Tag klingt aus, Abendessen gibt es heute zu Hause. Sibylle kocht wieder regelmäßig! Das geht jetzt wieder gut, denn es gelingt jetzt wieder, die warme Abluft des Kochens aus dem Schiff zu entfernen.

Wir genießen die Abende…

Sonnenuntergang in der Marina

Nach dem Essen aber, da sollten wir uns etwas gönnen! Immerhin haben wir ja wieder ordentlich was geschafft. Solche Gelegenheiten gehören gefeiert oder zumindest sollte man sich derart gelungene Tage versüßen…

Halloween naht – wir besuchen die geliebte Eismanufaktur

Am nächsten Morgen stehe ich recht bald auf. Ich sehe auf unser Batteriemanagement – huch, nur noch 17% Restkapazität. Ich sollte den Landstrom einschalten!

Schalter um – NIX GEHT!

Was denkt der deutsch erzogene Lemming? Oh mein Gott, sicher ist BEI MIR ein Fehler! Ich reiße in aller Herrgottsfrühe den Werkzeugkoffer raus und zerlege meinen Landstromeingang…

Null, niente, nada, nix – kein Landstrom im Wohnhome
Dort, wo die Kaffeetasse stehen sollte, türmt sich Werkzeug und Messgerät
Morgenstund hat Gold im Mund – ich könnt´ im Strahl kotzen

Ich traue der Sache nicht. Ich muss nachsehen. Vielleicht stimmt ja doch irgendetwas mit der Säule nicht. Ich schlüpfe ins Gewand und gehe auf den noch ruhenden Steg. Ein Kontrollblick zeigt keine Auffälligkeiten.

Wir haben noch Geld drauf

Ich teste das Wasser. Gestern war der Wassermann, der Klempner da. Wasser funktioniert – also MUSS mit dem Strom auch alles ok sein, oder???

Diesmal tappe ich nicht in die Falle – ich habe den Wassermann als Energieklau in Verdacht. Was wenn er, bei einem ungeschickten Handgriff, ein Kabel innen in der Säule „abgezogen“ hat? Unwahrscheinlich? Ich stecke meinen Stecker um – und siehe da – ES GEHT!

Andere Steckdose – Strom wieder da

Ich bin fassungslos und froh zugleich – bevor ich mich richtig aufregen kann, beschließe ich, lieber meine erste Tasse Kaffee zu trinken…

Ahhhhh, das schwarze Gold tropft durch den Filter, es riecht herrlich! Nur noch einen Tropfen Milch und der Tag kann beginnen. Vielleicht wird es ja JETZT ein guter Tag?!

Was ist DAS? Quark in meinem Kaffee?

Das darf nicht wahr sein! Ich drohe zu explodieren, höre aber eine Stimme aus dem Off „…wer wird denn gleich in die Luft gehen?“ Ich besinne mich und koche eine neue Einheit des schwarzen Gebräus. Angereichert mit ein paar Tropen frischer Milch wird daraus – endlich – der erhoffte Start in den Tag!

Jetzt! Endlich! Alles gut!

Monatsendspurt – Hans-Peter und ich wollen, bevor seine Gattin Petra kommt um ihren wertvollen Urlaub auf LIBERTÉ zu verbringen, die letzte offene Tätigkeit für den Monat 10/2023 anpacken – die Fertigstellung seiner Steuersäule, sprich, die Erneuerung der Armaturentafel.

Hochwertige Instrumente dürfen bleiben, die neue Tafel wartet auf Einbau – der defekte Kompass fliegt raus
Auch das alte Clipper Instrument fliegt raus – Ausschnitte für den neuen Ankerschalter und die USB Dose müssen gebohrt werden
Dort, wo man mit Bohren nicht ans Ziel kommt, greift der Meister zur Feile
Klappt wie am Schnürchen – Tagwerk erfolgreich erledigt

Die Arbeit geht gut von der Hand, wir haben diesmal wirklich keinen Kummer – es macht fast Spaß. Der Schalter für den Anker wird in Gold aufgewogen, dafür ist der neu zu bestellende Kompass vergleichsweise günstig. Wir sind zufrieden!

Abends gehen wir ins „Tis Kakomoiras“ zum Essen – auf dem Weg dorthin zeigt sich der Vollmond zum Schauspiel – schön, wie er über der Vromolithos Bucht erstrahlt!

Einfach ein toller Anblick

Wir speisen gut und entscheiden abermals, auch heute noch einmal ins Eisparadies einzukehren – wir lieben es einfach den Tag hier abzuschließen. Es ist inzwischen fast „guter Brauch“, für den ich übrigens nicht alleine stehe.

Herbstlich dekoriert – morgen ist Halloween
Der Vollmond geleitet uns bis zu NESSAJA, er leuchtet die Marina fast mystisch aus

Neuer Tag, alter Monat! Heute ist Halloween!

Auch heute wollen wir etwas schaffen – ELOWYN muss an die Kette! Nein, sie hat nix angestellt – im Winter bekommen viele Boote Kettenvorlauf und starke Ruckdämpfer an die Festmacher um den Winterstürmen zu trotzen. Das soll heute passieren, weil ich dann endlich den Motor aus dem Rennen nehmen kann – Propeller ist eingestellt, Ketten wären dann dran, der Jockel würde nicht mehr gebraucht werden und kann eingewintert werden.

Auf zur Tat!

Ketten und Schwerlastfedern als Ruckdämpfer – einer muss neu

Eine Feder gilt es zu erneuern. Volker rät, davon abzusehen – die würden rund 800.-€ kosten – ok, ich hake in Leros nach und finde optisch fast gleiche mit 11er Feder für 85.-€! Nun, sollen sie zeigen was sie können!

Die Gumminudel konnte jedenfalls nix – die hat es beim ersten Wintersturm zerfetzt!

Nur noch Reste – kann ich nicht leiden, die müssen weg!
Leichter gesagt als getan – eine Stunde dauert der Widerspenstigen Zähmung

Als ELOWYN somit sicher wie in Abrahams Schoss lag, blieb noch genug Tag für einen kurzen Strandaufenthalt übrig – Sibylle und ich lassen den Tag relaxed ausklingen!

31.10. – ein Traum-Badetag am Panteli Strand

Zum Abschluss des Monatsberichtes möchte ich noch einmal die Kurve zu „Radio Ponton“ machen. Sibylle und ich bringen uns ein, wir freuen uns über Bekanntschaften und tauschen uns gerne aus – wir erzählen und hören zu.

Oft erzählt man aus dem Leben, manchmal auch Details. Das ist ok und, ähnlich wie der Blog, auch kein Geheimnis. Sehr selten erzählt man Menschen auch Privates, Dinge die nicht für dritte Ohrenpaare bestimmt sind. Wir setzen dann bei diesem Gegenüber oft die Intelligenz voraus, dass er / sie das auch ohne große Erklärung so versteht, weil es sich aus der Thematik ergibt.

Leider hat das, zumindest einmal, nicht geklappt – meine Sibylle ist dem Klatsch und Tratsch zum Opfer gefallen, dummerweise auch noch gespickt mit einer unfeinen Bewertung.

Uns wäre es lieber gewesen, dass ein Dialog entstanden wäre – unterschiedliche Betrachtungen sind möglich, müssen dann aber Grundlage für einen Austausch sein – hintenrum geht gar nicht!

Zum Glück ein Thema, dass sie nur wenigen Menschen erzählt hat – wir werden herausfinden wer es war, wir werden die Zähne zeigen…

So sieht´s aus…

Ihr merkt, ich war emotional etwas angepackt im Oktober. Ich merke, dass mich unsere Plananpassung und damit die Änderung unserer Lebensplanung mehr beschäftigt, als ich das eingestehen möchte.

ICH muss noch Anpassungen vornehmen, es läuft noch nicht so wie ich mir das vorgestellt habe – ich bin noch nicht auf „meinem Weg“ angekommen!

SIBYLLE gibt mehr Zufriedenheit vor, soll ich ihr bedingungslos glauben? Ist sie auf „ihrem Weg“ angekommen, auf dem Weg den es zu gehen gilt?

Wir wissen das nocht nicht, wir erkennen jedoch beide – go your own way – und das tun wir! Zusammen!

„Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen“

Warum die Verspätung beim Blogbericht? Ich hatte nur sehr eingeschränkt Zeit – warum??? Dazu mehr im Novemberblog!

In diesem Sinne, einen schönen Spätherbst, Frühwinter – egal wo ihr auch seid. Bleibt uns gewogen, auf diesem Kanal.

Herzliche Grüße von Leros – Mario & Sibylle

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